Die industrie- und zeitgeschichtliche Sammlung
Mit der Präsentation seiner industrie- und zeitgeschichtlichen
Sammlung stellt das Ruhr Museum den Kern seiner Identität vor.
Denn das Ruhr Museum auf dem Welterbe Zollverein wird natürlich
vor allem mit der Industriekultur in Verbindung gebracht.
Die industrie- und zeitgeschichtliche Sammlung existiert allerdings
in der heutigen Form erst seit den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts
und verdankt sich vor allem dem in dieser Zeit einsetzenden
Strukturwandel mit dem massenhaften Anfall von funktionslos gewordenen
Relikten des Industriezeitalters.
Mit einer Auswahl der besten Stücke dieser Sammlung setzt das
Ruhr Museum mit »Arbeit & Alltag« die Reihe seiner Ausstellungen
und Kataloge aus eigenen Beständen fort. Nach »Von A bis Z. Fotografie
im Ruhr Museum«, »Ausgewählt. Vormoderne im Ruhr Museum
« und »Steinreich. Mineralogie im Ruhr Museum« ist nun die vielleicht
bedeutendste – die industrie- und zeitgeschichtliche Sammlung
– an der Reihe. In den Folgejahren werden die Sammlungen zur
Archäologie und Geologie vorgestellt.
Zum ersten Mal findet eine Sammlungsausstellung des Museums im
Sonderausstellungsbereich der 12m Ebene statt, weil nur hier die
Möglichkeit gegeben ist, die Großobjekte der Sammlung zu zeigen:
ein Abteufkübel, eine Gießpfanne, eine Krupp-Kanone, ein Waschkessel
aus Beton, Möbel und große Haushaltsgeräte. Die Präsentation
der Objekte aus der Abteilung Industrie- und Zeitgeschichte in einem
Ausstellungsraum eines Industriebaus wie der Kohlenwäsche erzeugt
eine besondere Aura, die die Sammlungsausstellung zu einem
Ort werden lässt, die Geschichte erzählt, wo sie geschehen ist.